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Röttbach

Röttbach

Hier eine deutsche Sage.

Ein Röttbacher Mann, der nach Faulbach wollte, traf unterwegs gute Bekannte, wurde von diesen aufgehalten und saß nun mit ihnen in einem Haslocher Wirtshaus. Da zechten sie, bis der Abend dämmerte, und dann erst ging der Röttbacher seines Weges weiter das Maintal hinab. Der Mann hatte mehr als ein Glas über den Durst getrunken, war deshalb nicht mehr ganz fest auf den Beinen und stapfte unsicher durch die dunkle Nacht. Da schritt auf einmal eine Frau vor ihm her, von der Licht ausstrahlte, ohne dass sie eine Laterne bei sich trug. Es wurde taghell, und der Mann konnte den kleinsten Stein sehen, der auf dem Wege lag.

Unseren Röttbacher aber packte in seiner Trunkenheit der Übermut, und er schrie: "Packe dich fort, du Lumpenhexe, mir braucht niemand zu leuchten!" Im Augenblick waren Frau und Lichtschein verschwunden, der Mann ging irre und wusste nimmer aus noch ein. Dazu krachte und polterte es hinter ihm, als ob der ganze Untere Berg einstürze und in den Main platsche. Jetzt erschrak der Betrunkene, wurde dadurch wieder nüchtern und merkte, dass er auf einem Felsen stand, dem so genannten Frau Hulle-Stein. Hätte er bloß noch einen einzigen Schritt getan, dann wäre er in die strömenden Wasser des Maines gefallen. Er eilte, von der Angst gejagt, nach Hasloch zu den Wirtsleuten zurück. Und weil er sich nun fürchtete, allein durch den Wald nach Röttbach zu gehen, gab ihm der Wirt einen Begleiter mit. Zu Hause warf der ausgestandene Schrecken den Mann aufs Lager, von dem er sich nicht mehr erheben sollte. Und auf den neunten Tag ist er dann gestorben.

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