
Memmingen, wo die Sage spielt
Hier eine deutsche Sage.
In der Nähe der Frauenmühle in Memmingen steht ein Haus, an dessen Vorderseite in einer Nische ein uraltes Bild einen Basilisk darstellt, der aussieht, als sei er "halb Vogel, halb Drache". Dieses Bild gilt als Wahrzeichen einer Sage, laut der in diesem Haus einst ein Basilisk hauste. Er hielt sich im Keller auf und war so giftig, dass sein Blick ausreichte, um jedes Lebewesen zu töten. Wenn jemand den Keller betrat, starb er dort und kehrte nicht mehr zurück. So erging es vielen, die gegen den Basilisk kämpfen wollten.
Einmal wurde ein Sträfling zum Tod verurteilt und erklärte, er wolle das Haus von dem Basilisk befreien, wenn man ihm dafür das Leben schenke. Man erlaubte es und er umgab sich mit vielen Spiegeln, die er an seine Kleidung hängte. Vor sich her trug er einen großen Spiegel. Als der Basilisk auf ihn zukam, erblickte er sein Spiegelbild und sein eigener Blick tötete ihn. Dem Sträfling geschah nichts. Zum Andenken wurde das Bild des Basilisk am Haus angebracht.