
Stanzach, wo die Sage spielt
Hier eine deutsche Sage.
Früher erzählten ältere Leute oft vom "Hexenknable" und vom Stanzacher Mädchen. Der Vater des Mädchens war Gemeindehirt zu Stanzach. Einmal schickte er seine Tochter, das Vieh zu holen, aber sie und das Vieh kamen lange nicht zurück. Deshalb vermutete man, es sei etwas passiert, und Leute suchten nach ihr. Da sie keine Spur von dem Mädchen fanden, zogen am nächsten Tag Leute in alle Richtungen auf. Endlich hörten sie an einer abgelegenen, wilden Stelle das Mädchen. Es rief, man solle keinen Mann zu ihr lassen, da es nackt war. Daraufhin kamen einige Frauen und gaben ihr Schürzen. Auf dem Weg zum Tal erzählte das Mädchen, was passiert war: Beim Sammeln des Viehs war auf einmal ein wunderbares, kleines, schönes Knable gekommen und habe ihr zugelacht. Es sei näher gekommen, habe Scherze gemacht, sie an den Kleidern gezupft und sei sehr lieb und lustig gewesen. Ihr sei seltsam geworden und sie sei mit dem Knable um Schrofen und Bergspitzen herumgetanzt. Am Felsen seien die Kleider des Mädchens zerrissen. Schließlich wusste sie von nichts mehr, auch nicht, wie sie dorthin gekommen war, wo sie gefunden worden war.
Niemand wusste eine Erklärung dafür, aber man meinte, dass das Knable ein "Hexenknable" oder "Bergmännle" gewesen sei.