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Schlawe

Schlawe

Hier eine deutsche Sage.

Die Stadt Schlawe muss jährlich eine Abgabe namens "Bozelgeld" an die Stadt Rügenwalde bezahlen. In einem Dorf nahe von Schlawe stand eine Burg, in der ein Raubritter wohnte, der jedes Jahr Jungfrauen aus Schlawe entführte und in seiner Burg einsperrte. Erreichte er eine bestimmte Zahl nicht, ließ er allen anderen Jungfrauen den Kopf abschlagen.

Schließlich hielten die Menschen es nicht mehr aus und beraten sich, hatten aber keine Idee. Aber die schöne, kluge Tochter des Bürgermeisters hatte eine Idee. Sie wollte ein einen Wald in der Nähe der Burg gehen und so tun, als ob sie Nüsse sammelt. Dann würde der Raubritter versuchen, sie zu entführen. Die Männer aus Schlawe aber sollten sich im Gebüsch verstecken und den Raubritter fangen. Der Bürgermeister hielt den Plan zuerst für zu gefährlich, aber dann stimmte er doch zu.

Es gelang tatsächlich, den Raubritter zu fangen, allerdings musste der Herzog von Stettin das gefällte Todesurteil unterschreiben, bevor es vollstreckt werden durfte. Jedoch war der Herzog mit dem Raubritter befreundet und schrieb unter das Urteil: "Kop af nich loat läwen."

Da der Herzog keine Zeichen dazu setzte, hatte der Satz einen mehrdeutigen Sinn und der Raubritter wurde geköpft. Danach hielten die Bürger einen großen Freudentag und kugelten mit dem abgeschlagenen Kopf auf dem Markt herum, was auf Plattdeutsch "Bozeln" heißt. Das machte den Herzog in Stettin so zornig, dass er die Stadt mit einer Geldstrafe belegte, die jeder Bürger zahlen musste. Durch das Bozeln hieß die Strafe "Bozelgeld".