
Balderschwang, in dessen Nähe die Sage spielt
Hier eine deutsche Sage.
In einer Erzrinne im Balderschwanger Tal läuft ein Goldbrünnelein. Seit langer Zeit steht dort ein Kübel, aus dem das Gold überläuft, aber niemand weiß mehr, wo genau das Goldbrünnelein ist. Früher kam jedes Jahr ein Venedigermänne und übernachtete in einer nahen Sennhütte. Der Senn war ein guter Bekannter von ihm. Das Venedigermännle wusste vieles. Einmal erklärte es beim Abschied, dass es zum letzten Mal da gewesen war und bald sterben würde. Es zeigte dem Senn das Goldbrünnlein und er stellte den Kübel darunter. Als im Frühling der Schnee geschmolzen war, konnte er das Gold abholen. Auf dem Heimweg traf er die Kreuzwochenprozession und versuchte vergeblich, ihr auszuweichen. Man sprach ihn an, sah das Gold und merkte, dass etwas nicht stimmte. Er kam ins Gefängnis und ihm wurde gesagt, er würde erst wieder frei werden, wenn er verraten würde, woher er das Gold hatte. Da der Senn es nicht verriet, blieb er sein Leben lang im Gefängnis. Niemand fand das Goldbrünnlein und der Geist des Senns muss den Schatz hüten, weil niemand außer ihm den Ort des Goldbrünnleins kennt.