
Oberjoch
Hier eine deutsche Sage.
Auf der Staatsstraße von Hindelang nach Oberjoch und Tirol gibt es die sogenannte "Hölle", an der noch Reste eines früheren Wachtgebäudes zu sehen sind. Früher gesellte sich ein kleines, altes Weible zu den Leuten, die Nachts dort vorbei kamen, und begleitete sie ein Stück. Dabei sprang es ihnen auch auf den Rücken und man musste es bis zu einer kleinen Kapelle tragen. Es wurde immer schwerer, sodass viele es kaum noch tragen konnten.
Das Weible wurde "Höllweible" oder "Jochweible" genannt, manchmal auch "Joch- oder Höllhexe". Viele hatten große Angst vor ihm. Übrigens sahen nicht alle Menschen das Weible. Kamen mehrere Menschen vorbei, kam es vor, dass nur einige von ihnen das Weible sahen, andere aber nicht. Zum Beispiel kamen einmal zwei Männer an der Stelle vorbei. Das Weible sprang dem einen auf den Rücken, ließ sich tragen und wurde immer schwerer, bis die Kapelle erreicht war. Der andere Mann merkte nur, dass sein Freund erschöpft war. Als er das Weible losgeworden war, erzählte er verstört alles.