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Magnus II

Magnus II.

Hier eine deutsche Sage.

Im Jahre 1371 brach Magnus II. von Braunschweig zu einem Angriff gegen Lüneburg auf, gemeinsam mit 700 starken, bewaffneten Mannen. In der Nacht überstiegen sie heimlich die Lüneburger Stadtmauern. Der Poltergeist Hödeken schaute von einem Turm aus ängstlich zu, zählte alle und rief zuletzt frohlockend, dass nun alle hinüber seien. Ausgerechnet in dieser Nacht hatten der Bürgermeister und die Wachposten den Bürgern zum ersten Mal seit langem den Bürgern erlaubt, ihre Posten als Wachen zu verlassen, sodass die Feinde lange nicht bemerkt wurden. Schließlich weckten die Geräusche ihrer Waffen die schlafenden Menschen. Zuerst tauchten die Bürgermeister auf. Sie waren bewaffnet und es wirkte so, als würden sie sich mit den Braunschweigern verbünden. Die Bürger kamen hinzu und bald kämpften alle waffenfähigen Männer an der Seite der Bürgermeister. Als schon viele verletzt oder tot waren und drei Bürgermeister röchelnd auf dem Kampfplatz lagen, ersuchte Ulrich von Weißenburg durch das Signal einer schmetternden Trompete die Braunschweiger um eine Unterredung. Sie wurde bewilligt. "Die Stadt ist Euer", sagte er und bat die Braunschweiger, das Volk zu verschonen. Eigentlich wollte er aber nur den Lüneburgern Zeit verschaffen, um sich besser zu rüsten. Als ihre Feinde auf dem Marktplatz Frieden hielten, ordnete Weißenburg die Bewaffnung der Menschen an. Außerdem bot er den Braunschweigern die Weinfässer aus dem Ratskeller an. Als die Lüneburger sich bewaffnet hatten, teilte Weißenburg mit, dass die Bürger nicht bereit seien, sich zu ergeben, sondern ihre Freiheit bis zum letzten Blutstropfen verteidigen wollten. Die Braunschweiger warfen sich auf ihn und töteten ihn, aber er erwischte noch einen mit seinem Streithammer. Die Lüneburger kämpften todesmutig, sodass die Braunschweiger weichen mussten. Die Frauen schauten von Fenstern und Giebel aus zu und schrien vor Freude und jubelten, was die Männer stärkte. Ein Bäcker soll mit seiner Hand über 30 Braunschweiger getötet haben, aber dann selbst getötet worden sein. Sogar die Frauen halfen, indem sie aus den oberen Zimmern der Häuser Steine nach den Braunschweigern warfen. Diese rafften sich noch einmal aus, mussten aber dann doch fliehen, wobei die meisten aber ebenfalls getötet wurden.

Noch heute bewahren das Andenken an das Lüneburger Blutbad die rote Mauer, über welche die Braunschweiger hatten fliehen wollen, die rote Straße, durch die sie fliehen wollten und das rote Tor, aus dem sie hofften, zu entkommen.

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