
Wappen der Besitzer des Raubschlosses
Hier eine deutsche Sage.
Bei Cantrek befinden sich die Ruinen eines Raubschlosses der Familie von Köller. Kein Kaufmann oder Reisender war sicher vor ihr und die Reisenden mussten dort entlang, da an der einzigen Brücke über den Fluss ein Draht befestigt war, der bis zu einer Glocke der Burg reichte und sie zum Läuten brachte, wenn jemand die Brücke betrat. Dann überfiel die Familie denjenigen.
Im 17. Jahrhundert besuchte der schwedische König Gustav Adolph Pommern und hörte von diesem Raubschloss. Er belagerte es, aber zunächst verspottete der Burgherr ihn. Nach einiger Zeit kam eine schöne Frau ins Zelt des Königs. Sie gab sich als Ehefrau von Herrn von Köller aus und bat den König, sie und ihre Leute zu verschonen. Der König versprach es ihr für sie, aber nicht für ihren Mann und sie bat um freien Abzug der Sachen, die sie aus dem Schloss tragen konnte. Der König versprach es ihr. Am nächsten Morgen trug Frau von Köller ihren Mann aus der Burg. Nun zerstörte der König die Burg und ließ alle Menschen töten, die noch dort waren.
Einmal näherte eine alte Frau sich Nachts dem Raubschloss und ihre Fackel ging durch einen Sturm aus. Da hörte sie im See nahe des Schlosses das Geklirre von Waffen und das Ächzen von Sterbenden. Zuletzt kamen acht schwarz gekleidete Männer aus dem Wasser, die drei gefesselte Kaufleute dabei hatten. Danach kamen zwei weiß gekleidete Männer und begannen zu singen. Die anderen besangen die Taten der Familie von Köller. Danach kämpften sie und die weißen Ritter besiegten die schwarzen. Danach warfen sie sie in den See und folgten ihnen, wobei eine schöne Musik erklang. In ihrer Angst vergaß die alte Frau aber, was aus den gefesselten Kaufleuten geworden war.