
Der Dom in Goslar
Hier eine deutsche Sage.
Lange zeigte man im Dom in Goslar unvertilgbare Blutflecken. Im Jahr 1063 kam Kaiser Heinrich IV. nach Goslar. Ein Bischof und ein Abt stritten sich um den Vorsitz und schickten sich gegenseitig Bewaffnete in die Kirche, die den Vorsitz erkämpfen sollten. Der Teufel verführte sie, sodass tatsächlich Blut umherspritzte und auf den Kirchhof floss. Das gefiel dem Teufel und er stieß ein Loch in die Wand, feuerte die Kämpfer an und bekam die Seelen der toten Kämpfer. Schließlich hörten die Morde auf. Als der Priester am Altar etwas sagte, steckte der Teufel seinen Kopf durch das Loch und plärrte etwas. Es gelang niemandem, das Loch zuzumauern. Wenn es vor den Arbeiten mit Weihwasser bespritzt wurde, fiel der letzte Stein immer wieder aus dem Loch. Schließlich erbat man vom Herzog von Braunschweig Baumeister. Sie mauerten eine schwarze Katze ins Teufelsloch ein und sagten beim Einsetzen des letzten Steines: "Willst du nicht festsitzen in Gottes Namen, so sitze fest in des Teufels Namen!" Der Stein hielt, aber die Mauer erhielt doch wieder einen Riss, der für immer drin blieb.
Vor dem altertümlichen Rathaus auf dem Markt von Goslar steht ein großes Schallbecken aus Metall, das vom Teufel sein soll. Es heißt, dass man ihn ruft, wenn man um Mitternacht ans Schallbecken schlägt. Man weiß jedoch nicht, ob das stimmt. Das Schallbecken klingt wunderbar und dient anstelle einer Sturmglocke, wenn es bei Feuer geschlagen wird.