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Waldweg

Waldweg

Hier eine österreichische Sage.

Der alte Herr Nüßle ging auf den Jahrmarkt in Bludenz. Danach schloss er mit einem Wirt, einem entfernten Vetter, einen Kuhhandel ab. Als es schon Abend war, wollte Nüßle nach Hause gehen. Er wusste, dass er jederzeit bei einem Gerber übernachten konnte.

Auf einem Waldweg sah Herr Nüßle helles Licht und hörte Tanzmusik. Er kam zu einem Wirtshaus und der Wirt lud ihn zum Essen ein, das wegen einer Hochzeit umsonst war. Danach guckte er den anderen Gästen beim Spielen und Tanzen zu.

Der Wirt kam zu Nüßle und sagte, er solle sich die Hand aufritzen und seinen Namen mit Blut auf ein Papier schreiben. Nüßle erkannte, dass der Wirt der Teufel war und seine Seele haben wollte. Deswegen schrieb er in Gottes Namen, wie er es von seiner Mutter gelernt hatte.

Da begann das Wirtshaus einzustürzen. Die weiblichen Gäste verwandelten sich in Hexen, die männlichen bekamen Teufelsschwänze. Außerdem rannten Hunde, Schweine und Affen umher. Voller Angst lief Nüßle davon und guckte sich noch einmal um, wobei er nichts mehr vom Fest und vom Wirtshaus sah und hörte. Er klopfte um drei Uhr Morgens beim Gerber an. Danach legte er sich hin und musste drei Tage und Nächte erbrechen, was er gegessen hatte. Nach den drei Tagen ging es ihm wieder gut.

Auf seinem Totenbett erzählte Nüßle die Geschichte. Wenn Leute durch den Wald gingen, sahen sie anstelle des Wirtshauses nur einen großen Felsen.

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