ScaryWiki
Hindelang

Hindelang

Hier eine deutsche Sage.

Beim Zillebach bei Hindelang zeigte sich oft das "Zillebachweible". Es war klein, trug eine altertümliche Kappe und erschien meistens zu heiligen Zeiten wie im Advent. Dann tauchte es in der Nähe des Zillebachs auf, begleitete jemanden eine Strecke weit, ließ ihn manchmal eine Weile vorgehen und sprang ihm dann hastig hinten nach, wovor alle Angst hatten. Oft verführte es die Menschen auch, sodass sie vom Weg abkamen und sich verirrten.

Einen Burschen, der von einem Besuch bei seiner Freundin nach Hause zurückkehren wollte, verwirrte es so sehr, dass er stundenlang umherirrte und Hindelang nicht mehr finden konnte. Zuletzt befand er sich in der "langen Wiese" jenseits der Ostrach, ohne zu wissen, wie er dahin gekommen war.

Ein andermal kam es drei Burschen entgegen, die es nicht erkannten und sich einen Spaß erlauben wollten. Sie reichten sich gegenseitig die Hände und bildeten einen Halbkreis, um so das Mädchen aufzuhalten und einzuschließen. Als die Person an sie herangekommen war, trennte diese die Kette, ohne dass sie recht wussten wie, und ging grinsend zwischen ihnen durch. Nun erkannten die Burschen entsetzt das Zillebachweible und die Lust zum Scherzen verging ihnen.

Lange später noch drohte man den Kindern mit dem Zillebachweible, wenn sie nicht ordentlich sein wollten; jetzt aber hört man nie mehr darüber sprechen.

Wie beim Zillebach, so hat man in alten Zeiten auch in der Nähe der Brücke, die zwischen Hindelang und Oberdorf über den Hirschbach führt, des Abends oft ein Weiblein umwandeln sehen, das man das "Hirschbachweible" hieß. Es tat eigentlich niemandem etwas zuleide, aber viele fürchteten es doch. Auf der Stör arbeitende Handwerksleute, wie Näherinnen, Schuster usw. gingen häufig abends gar nicht heim, um ja nicht am Hirschbachweible vorbei zu müssen