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Schönbach

Schönbach

Hier eine deutsche Sage.

In der Schönbachhütte ging's zuzeiten, als noch der Kienspan heimisch war, immer lustig her. Fidele Musikanten dudelten ganze Nächte durch und machten die junge Welt auf drei Stunden im Umkreis schier verrückt mit ihren Tanzweisen. Gertrud, die 18-jährige Tochter einer armen Häuslerswitwe, war eine leidenschaftliche Tänzerin und fehlte selten in der Schönbachhütte. Die Mutter warnte, drohte, weinte; nichts half. Die Leidenschaft war zu groß. Eines Nachts brachte man das Mädchen tot nach Hause. Mitten im Tanze hatte ihr ein Herzschlag ein jähes Ende bereitet. Die Mutter rang die Hände und fluchte den Musikanten in schrecklichen Worten. Der Fluch wurde Tat. Die Musikanten starben auffallenderweise in kürzester Zeit und ihre Seelen wandern ruhelos noch auf Erden. Man hört zeitweise, namentlich in der Allerseelennacht und in der Nacht, in der sich der Tod jenes Mädchens jährt, um die Schönbachhütte rauschende Tanzmusik und die Bäume lispeln gar seltsam dazu und der Totenvogel mischt seinen greulichen Schrei dazwischen. "Das sind die Schönbacher Musikanten", raunt die Großmutter den Enkeln zu und setzt bei: "ein unschuldiges Mädchen, das den Mut hat, nachts allein in den tiefen Wald zu gehen und sie anzusprechen, könnte sie erlösen."

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