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Lechtal

Lechtal

Hier eine deutsche Sage.

Auf einer Alpe im Lechtal ging jahrelang der Geist eines ehemaligen Sennen um, der, als er noch gelebt hatte, das Vieh vernachlässigte, wodurch öfters Tiere bei der Weide tot umfielen. War man im Herbst mit dem Vieh abgezogen, musste der Geist in die Hütte einziehen und eine große Herde hüten und versorgen. Es waren Glocken und Schellen zu hören, im Stall lärmte und polterte es, sodass der Geist gefürchtet und die Hütte gemieden wurde, bis das Frühjahr kam. Der Geist wurde "Wiesenseppl" genannt. Zu der Zeit lebte ein Mädchen namens Traudl im Lechtal, die sehr gut tanzen konnte und sehr mutig war. Sogar mit dem Wiesenseppl wollte sie es aufnehmen. Für fünf Gulden wollte sie allein in die Hütte des Wiesenseppl und als Beweis für ihren Mut eine Schaufel mitbringen, die beim Abzug zurückgelassen worden war. Sie wollte auch ein Feuer anzünden. Einige wetteten mit ihr und sie stieg auf die Alpe. Dort holte sie die Schaufel. Als sie das Feuer anzünden wollte, kam der Wiesenseppl unter wildem Lärm und Gejohle. Er sah sehr wild aus und ging zornig auf Traudl zu. Sie bekam Angst und floh, bis sie außer Atem einen Mann erreichte, dem sie vom Wiesenseppl erzählte. Danach wurde sie ohnmächtig und starb. Am nächsten Sonntag wurde sie begraben, aber vom Wiesenseppl hörte oder sah man später nichts mehr.