ScaryWiki
Goldene Kutsche

Goldene Kutsche des Blaubarts

Hier eine Sage aus Frankreich.

Der Blaubart war ein reicher Mann. Er besaß schöne Häuser, goldenes und silbernes Geschirr, gestickte Tücher und vergoldete Kutschen. Aber er hatte einen blauen Bart, durch den er so hässlich aussah, dass alle Mädchen und Frauen vor ihm davonliefen und keine Frau ihn heiraten wollte.

Der Blaubart bat seine Nachbarin, ihm eine ihrer beiden Töchter zur Frau zu geben, aber wegen seinem blauen Bart wollte keine der beiden Töchter ihn heiraten. Außerdem war der Blaubart schon mehrmals verheiratet gewesen und niemand wusste, was aus seinen Ehefrauen geworden war.

Um die Töchter kennen zu lernen, lud der Blaubart sie, ihre Mutter und einige andere Leute für acht Tage auf eines seiner Landhäuser ein. Danach heiratete die jüngere Tochter ihn und fand seinen Bart gar nicht mehr so blau.

Einen Monat nach der Hochzeit musste der Blaubart verreisen und erlaubte seiner Frau, alles zu tun, was sie wollte. Er verbot ihr nur, ein kleines Kabinett zu betreten und drohte ihr, dass sie seinen Zorn fürchten müsse, wenn sie nicht gehorcht.

Sie versprach es und er reiste ab. Danach kamen Freundinnen und Nachbarinnen und die Frau zeigte ihnen das komplette Anwesen. Dann öffnete sie das verbotene Kabinett.

Der Fußboden im Kabinett war mit geronnenem Blut bedeckt. An den Händen hingen die Frauen, die der Blaubart geheiratet und dann ermordet hatte. Die Frau ließ vor Angst den Schlüssel fallen, wodurch er blutig wurde. Das Blut blieb kleben und ließ sich nicht entfernen, egal, was die Frau versuchte, um ihn zu reinigen.

Als der Blaubart zurückkam, sah er das Blut am Schlüssel und wusste, dass seine Frau ins verbotene Kabinett gegangen war. Daraufhin wurde er wütend. Die Frau bereute ihre Tat, weinte und bat um Verzeihung. Aber Blaubart lehnte ab, gab ihr jedoch noch zehn Minuten zu Leben.

Die Schwester der Frau hieß Anne. Sie hielt Ausschau nach ihren Brüdern, die der Frau einen Besuch angekündigt hatten und ihr helfen würden. Zunächst sah Anne nichts, aber dann kam der Blaubart, um seine Frau mit einem Säbel zu töten. Als der Blaubart anfing, nach seiner Frau zu schreien, kamen die Brüder. Der Blaubart schwang seinen Säbel, um die Frau zu enthaupten. Als er den Arm hob, klopfte es und der Blaubart hielt inne. Die Brüder kamen herein und töteten ihn.

Die Frau durfte Blaubarts Besitz behalten, weil er keine Kinder und keine weiteren Verwandten hatte. Einen Teil des Geldes behielt die Frau und heiratete einen Mann, den sie sich selbst aussuchte und bei dem sie ihr Leben mit dem Blaubart vergaß. Einen Teil bekamen ihre Geschwister. Ihre Schwester Anne konnte heiraten, die Brüder bekamen militärische Ehrenränge.