
Immenstadt, wo die Sagen spielen
Hier zwei deutsche Sagen.
In der Gegend um Immenstadt, in den Bergstädten, auch im Westallgäu und woanders wurden Kinder oft mit dem "Bullemann" erschreckt. Besonders Angst hatten sie, wenn sie etwas angestellt hatten und ihr schlechtes Gewissen sie plagte. Deshalb gingen sie immer heim, bevor es dunkel wurde, da sie Angst hatten, dass er sonst an irgendeinem unheimlichen Ort, in einem Tobel, im Gebüsch oder unter Brücken lauerte. Wenn jemand mal aus Spaß den Bullemann spielen wollte, warf er ein Tuch über den Kopf, brummte oder tobte. Das Unheimliche, Lauernde, Heimtückische und Unbestimmte seines Wesens war die Hauptvorstellung des Bullemanns.
Auch wurden die Kinder oft vor dem Nikolaustag mit dem "bösen Klaus" erschreckt. Einmal hielt eine Mutter ihr Kind zum Fensterstock hinaus und sagte: "Da, Klaus, nimm das böse Kind!" Zum Entsetzen der Mutter wurde ihr das Kind wirklich entrissen und durch die Luft weggetragen. Sie hörte es noch lange schreien, doch ihr Jammern war zu spät.