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Goldene Glocke

Goldene Glocke

Hier eine deutsche Sage.

In Attendorn wohnte eine Witwe, die ihren Sohn nach Holland schickte, wo er Handeln lernen sollte. Er stellte sich so gut an, dass er seiner Mutter jedes Jahr von seinem Erwerb schicken konnte. Einmal war unter den geschickten Sachen eine Platte aus purem Gold dabei, die aber schwarz angestrichen war. Die Mutter stellte sie unter eine Bank in ihrem Laden. Sie wusste nicht, wie wertvoll die Platte war. Eines Tages kam ein Glockengießer, bei welchem die Attendorner eine Glocke gießen lassen wollten. Das Metall sollte bei den Bürgern erbettelt werden. Die Witwe gab den Leuten die Platte, die ihr Sohn ihr geschickt hatte.

Der Glockengießer reiste nach Arensberg, aber ein Geselle blieb in Attendorn, um die Arbeiten an der Glocke vorzubereiten. Den Guss wollte der Glockengießer aber selbst übernehmen. Allerdings übernahm der Geselle auch den Guss, weil der Meister nicht zurückkam. Die Glocke wurde von Gestalt und Klang sehr angenehm. Als der Geselle zu seinem Meister nach Arensberg reisen wollte, begleiteten viele Menschen ihn ein Stück und tranken etwas mit ihm. Zudem läutete die Glocke ihm nach. Unterwegs kam der Glockengießer dem Gesellen entgegen, rief: "Was hast du getan, du Bestia!" und erschoss ihn. Den Begleitern bot er an, eine neue Glocke zu gießen, wurde aber wegen seines Mordes ergriffen. Man fragte ihn, warum er den Gesellen ermordet hatte, obwohl man mit dessen Arbeit sehr zufrieden war. Der Glockengießer gab zu, dass der gute Klang der Glocke von Gold kam, das er aber hatte selbst einstecken wollen. Deshalb hatte er seinem Gesellen befohlen, mit dem Glockenguss auf ihn zu warten und ihn getötet.

Der Glockenmeister wurde geköpft und sein Geselle mit einem eisernen Kreuz geehrt. Allerdings wusste niemand, woher das Gold für die Glocke kam, bis der Sohn der Witwe mit großem Reichtum nach Hause kam. Er war traurig darüber, dass zwei Menschen wegen seinem Gold gestorben waren, verlangte es aber nicht wieder, weil Gott ihn anderweitig reichlich gesegnet hatte.

Durch ein Unwetter wurde der Kirchturm vernichtet und auch die Glocke schmolz. Dann wurde in der Asche Erz gefunden, aus dem ein neuer Turm gebaut wurde.

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