Der Graf von Gleichen
Hier eine deutsche Sage.
Der Graf von Gleichen war ein Graf von Thüringen, der auf einen Kreuzzug zog und dabei seine Ehefrau mit zwei gemeinsamen Kindern zurückließ. Auf dem Kreuzzug wurde der Graf gefangen genommen und von einem Sultan lange als Sklave gehalten. Der Sultan hatte eine sehr schöne Tochter, die sich in den Grafen verliebte und ihm versprach, ihn zu befreien, wenn er sie mitnehmen und heiraten würde. Es störte sie nicht, dass der Graf schon verheiratet war, weil sie Muslimin war und es deshalb gewohnt war, dass ein Mann mehrere Ehefrauen haben darf.
Mit einem Schiff gelang den beiden die Flucht. In Rom taufte der Papst die Muslimin und erlaubte dem Grafen von Gleichen eine zweite Ehe. Bei seiner Frau erzählte der Graf, dass er ohne die Sultanstochter immer noch ein Sklave wäre. Die beiden Frauen vertrugen sich sehr gut und teilten sich mit dem Grafen ein Bett und nach ihrem Tod auch das Grab.
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