Hier eine deutsche Sage.
Auf der Senggele hauste der Jägerhansl, der einem Jäger ähnelte und auf einem Schimmel ritt. Einmal sah ein Junge ihn in einen Abgrund reiten.
Einige, die den Jägerhansl sahen, behaupteten, sein Pferd hätte keinen Kopf. Er verfolgte Leute und brachte sie dazu, sich zu verirren. Deshalb wollte nie jemand alleine durch die Senggele gehen und noch heute werden Leute, die dort zu tun haben, scherzweise vor ihm gewarnt.
Jagte der Jägerhansl, war er so laut, als tobte ein starker Sturm, und einige meinten, sie würden den Ruf der "Wilden Jagd" hören. Das passierte meistens Mittags. Es ging schrecklich zu und einmal konnte ein Förster nicht schnell genug fliehen. Im Wald war aber nichts Besonderes zu bemerken.
Gerne erschreckte der Jägerhansl die Vorwitzigen. Manchmal jauchzten sie ihm zu, aber wenn er kam, hatten sie Angst. Er konnte auch ohne seinen Schimmel erscheinen und auf einem Baumstumpf sitzen und johlen. Da er plötzlich verschwand, erschreckte das die Menschen.
Der Jägerhansl soll auch einem Hirten das Vieh scheu und wild gemacht haben. Da ließ man die Hirtengeißel weihen. Nun konnte der Hirte den Jägerhansl vertreiben, wenn er sich dem Vieh näherte.
Laut einiger Menschen kam er öfter in eine Bauernstube und wärmte sich, machte sich dabei jedoch unsichtbar und war nur zu hören.
Der Jägerhansl soll zu Lebzeiten ein betrügerischer Förster gewesen sein.