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Hier eine Schweizer Sage.

Auf der Alp Gamidaur gab es einen Küher, der einmal in ein tiefes, von Moos und dem Gesträuche der Alpenrosen überwachsenes Loch stürzte. Er landete in einer geräumigen Höhle, in der ein Lindwurm wohnte. Der Küher hatte Angst, gefressen zu werden, doch der Lindwurm guckte ihn zutraulich an. Zudem wedelte er mit seinem langen Schwanz, denn er schien sich über Gesellschaft zu freuen. Aber der Küher hatte Angst, nicht mehr aus der Höhle herauszukommen. In der Höhle war es dämmerig. Als der Küher sich daran gewöhnt hatte, sah er ein Bächlein aus reinem, flüssigem Gold. Davon ernährte sich der Lindwurm.

Aus Hunger und Durst kostete auch der Küher vom Gold, welches ihm sehr gut schmeckte und bekam. Dennoch sehnte er sich danach, aus der Höhle zu kommen, wozu es aber keine Möglichkeit gab, denn der Lindwurm selbst verließ sie nie.

Nach mehreren Jahren in der Höhle wurde sie von oben geöffnet. Der Küher sah Licht und einen Menschen. Der Lindwurm kletterte die Felswände der Höhle hinauf, wodurch der Küher eine Chance hatte, sie ebenfalls zu verlassen. Also umklammerte er den Schwanz des Lindwurms und oben versteckte er sich hinter einem nahen Felsen. Er sah ein kleines Männlein, einen Venezianer. Dieses fesselte den Lindwurm mit einem starken Strick und band ihn an eine dicke Tanne, auch wenn der Lindwurm sich wehrte.

Anschließend legte das Männlein sich schlafen. Um Hilfe bittend blickte der Lindwurm zum Küher, welcher zur Tanne eilte und den Strick durchschnitt. Der wütende Lindwurm stürzte sich auf das Männlein und zerriss es in tausend Stücke. Er gab dem Küher seine Dankbarkeit zu erkennen und kroch wieder in seine Höhle.

Zu Hause erkannte niemand mehr den Küher. Das normale Essen der Menschen schmeckte ihm nicht mehr.

Zudem gibt es eine Sage über ein furchtbares Hagelwetter auf der Alp Gamidaur. Die Knechte konnten ihr Vieh nicht beruhigen, alle Tiere sprangen über die Felsköpfe in die Alp Precht. Heute heißt diese Stelle "in der Sulz".

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