
Der Rammelsberg
Hier eine deutsche Sage.
Als Kaiser Otto I. auf der Harzburg hauste, jagte er viel am Harz. Sein bester Jäger Ramm jagte an den Vorbergen und verfolgte ein Wild. Doch bald war der Berg so steil, dass der Jäger von seinem Pferd absteigen musste. Er band es an einen Baum und verfolgte seine Beute zu Fuß weiter. Sein Pferd stampfte ungeduldig und kratzte mit den Vorderhufen auf dem Grund. Als der Jäger Ramm wieder kam, wunderte sich, weil sein Pferd einen schönen Erzgang aufgescharrt hatte. Er hob einige Stufen auf und brachte sie dem Kaiser. Dieser ließ das Bergwerk angreifen und darin Schätze suchen. Es wurde viel Erz gefunden und der Berg bekam nach dem Jäger den Namen Rammelsberg. Nach seiner Ehefrau Gosa wurden die Stadt Goslar und der Fluss Gose benannt, nach diesem wiederum daraus gebrautes Bier. Der Jäger wurde in der Augustinskapelle begraben und auf dem Leichenstein mit seiner Frau in Lebensgröße ausgehauen. Rammel trägt in der Rechten ein Schwert über sich und Gosa eine Krone auf dem Kopf.
Nach anderen hieß das Pferd Rammel und gehörte einem Adligen, zudem fand man im Bergwerk kein Erz, sondern Gold.
Auf dem Rammslsberg steht ein Brunnen namens Kinderbrunnen, der mit zwei Kindern aus Stein verziert ist, weil einmal eine schwangere Frau bei dem Brunnen zwei Söhne gebar. Kaiser Otto soll auf dem Platz auf dem Berg ein Schloss oder einen Saal gehabt haben und einen gefangenen König den Kopf abschlagen lassen. Einmal stürzte das Bergwerk ein und es starben sehr viele Arbeiter. 450 Witwen klagten daraufhin vor dem Berg um ihre Männer. Daraufhin stand das Bergwerk 100 Jahre still und Goslar wurde so einsam, dass in allen Straßen hohes Gras wuchs.