
Eine Schlange
Hier eine deutsche Sage.
Die Sage stammt aus dem Jahr 1836. Der Schlangenhof im Schappacher Stabe hat seinen Namen daher, dass sich beim vorherigen Bauern viele Schlangen aufhielten. Sie steckten in Betten, Kisten und Kästen und im Stall wohnte ihr König. Dort nahmen die Mägde immer viele Schlangen aus der Krippe, wenn sie die Tiere fütterten. Der Schlangenkönig trug eine schimmernde Krone. Wenn er den Hof verließ, begleiteten ihn alle Schlangen und kehrten später mit ihm zurück. Auch mit den Menschen waren die Schlangen befreundet und fraßen sogar mit ihnen aus einer Schüssel. Wenn eine Schlange hierbei kein Brot wollte, schlugen die Kinder sie scherzhaft auf den Kopf. Die Schlangen taten niemandem Leid an, ihnen durfte auch keines angetan werden.
Nach dem Tod des Hofbauers wollte der neue Gutsbesitzer keine Schlangen mehr, weswegen er ihren König erschoss. Am nächsten Morgen waren alle Schlangen verschwunden. Mit ihnen verschwand auch der Segen, der während ihrer Anwesenheit reichlich auf dem Hof geruht hatte.