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Bunker

Bunker

Hier eine österreichische Urbane Legende.

Als Kinder spielten wir oft im sogenannten "Bunker". Der Bunker verzweigte sich südwestlich vom Reithmanngymnasium. Heute steht an seiner Stelle ein bräunliches Wohnhaus. Der Bunker war ein in den Boden gebautes System aus Räumen, die von Betonwänden umgeben waren. Darüber wucherten Sträucher, Wiesen, Hollerbäume, sodass man die ganze Stätte als braches Feld hätte betrachten können.

Wir Kinder aber fanden die Löcher, die Einstiege in den Bunker. Drinnen war es stockdunkel oder zumindest halbschattig. Wir hatten entsetzliche Angst davor, nie mehr aus dem Bunker herauszukommen und nie wieder die Sonne über der Reichenau zu erblicken. Im Bunker nämlich, da wohnten böse Leute, "Rattler", wie wir sie nannten. Aber es waren keine gewöhnlichen Rattler, nicht so harmlos wie die "Steiner" oder die "Bockeler". Hier wohnten die Schlimmsten von allen, niemand hatte sie je gesehen und dennoch ging die Sage um von ihnen, sie hießen "Retschatschegga". Als Zeichen ihrer Grausamkeit soll es im Bunker einen Raum gegeben haben, in dem man einen Schuh sehen konnte, aus dem ein Knochen ragte. Bestimmt waren das die Reste eines ihrer Opfer.

In den frühen 1980er Jahren wurde der Bunker beseitigt, sehr zum Leidwesen von uns Kindern. Es war trotz aller Furcht vor dem wüsten Ort ein herrlicher Spielplatz.

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