
Burg Wolkenberg, wo die Sage spielt
Hier eine deutsche Sage.
Zwischen Wilpolzried und Hochgreut stand einst die Burg Wolkenberg, von der schon lange nur noch Trümmer übrig sind. In der Burg hatte sich ein Geist, genannt "der Socker", eingenistet. Er lief gerne im unterirdischen Gang umher, der Wolkenberg mit Wagegg verband. Oft hörte man ihn Nachts Brüllen und manchmal sah man ihn Feuer speien. Im oberen Bauhof zu Wolkenberg ließ er oft Nachts alles Vieh aus oder band zwei Kühe an dieselbe Kette, sodass sie am Morgen fast erdrosselt waren. Er trieb auch sonst viel Unfug und sperrte zum Beispiel alle Tore weit auf. Manchmal hörte man ihn im Tennen dreschen oder sah ihn auf einem Dachbalken sitzen und mit den Füßen schlenkern. Dann hieß es, dass man Schluss machen musste, da der Socker schon da war.
Lange Zeit konnten die Leute nicht schlafen, da der Socker sie vom Bett warf. Auch hinter dem Ofen hörte man ihn oft, sah ihn aber nie.
Inzwischen hat man lange nichts mehr von ihm gehört, aber man benutzte ihn noch vor wenigen Jahrzehnten zum Erschrecken von bösen Kindern.