Hier eine deutsche Sage.
An Fasching ging es in Reutte hoch her, alle waren verkleidet und halb von Sinnen vor Lust und Jubel. Elf junge Burschen trugen die abenteuerlichsten Masken und stürmten wie das Wilde Heer in Reutte herum. Man wusste, wer sie waren, konnte sie aber nicht genau erkennen. Einer sprang voran, die anderen folgten paarweise und schrien laut. Das ging bis spät in die Nacht hinein. Um Mitternacht herum hatte auch der Anführer plötzlich einen Partner, der aber keine Maske trug. Jeder, der ihn sah, erschrak, denn es war der leibhaftige Teufel in seiner ganzen abschreckenden Gestalt und Erscheinung. Er hüpfte, tollte, glühte und leuchtete schauerlich durch die Nacht. Seine Gefährten hatten Angst, aber sie mussten ihm trotzdem bis zum ersten Hahnenschrei folgen. Bei diesem brach der Teufel seinem Nebenmann das Genick und fuhr mit seiner Seele von dannen.