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Kirche in Greifenberg

Die Kirche in Greifenberg

Hier eine deutsche Sage.

In Greifenberg lebte ein armer Junge, dessen Eltern gestorben waren, als er sechs Jahre alt gewesen war. Sein Onkel, bei dem er bis zu seinem elften Lebensjahr gelebt hatte, hatte den Jungen fortgejagt. Daraufhin wollte er zu Freunden seiner Mutter nach Danzig gehen, verlief sich aber. Da kam der Teufel in Gestalt eines schwarzen Mannes und überredete ihn, ihm seine Seele zu verkaufen, wenn der Teufel ihn zwölf Jahre lang mit allem, was er brauchte, versorgte. Der Junge erschrak zuerst, unterschrieb dann aber doch mit seinem Blut. Nun gab der Teufel ihm ein Buch mit vielen roten, gehörnten Tieren und sagte, es sei so, als sei er selbst bei ihm. Dann verschwand er und der Junge kam in derselben Nacht in Danzig an. Er lebte gut, da er immer Geld vom Teufel bekam, musste aber immer zerrissene Kleider tragen und durfte nicht mehr zur Schule oder in die Kirche gehen und nicht mehr beten. Hatte er vor dem Essen doch mal gebetet, musste er das ganze Essen erbrechen.

Nach fünfeinhalb Jahren kam er in seine Heimatstadt zurück und der Teufel befahl ihm, nachts in ein Haus zu gehen und alles Geld darin zu holen. Allerdings wurde der Junge erwischt und verhaftet. Er sagte alles aus, was er mit dem Teufel erlebt hatte und wurde zwei Geistlichen übergeben. Diese beteten für ihn und gaben sich viel Mühe, ihn vom Teufel zu befreien, doch dieser wehrte sich und besetzte den Jungen und redete aus ihm heraus schreckliche Dinge. Der Junge war verzweifelt, aber die Geistlichen halfen ihm, sodass der Junge schließlich in die Kirche gehen und beichten wollte. Das tat er dann vor vielen Zeugen.

In der nächsten Nacht kam der Teufel und nahm dem Jungen seine Handschrift, da er sein Buch wieder haben wollte, das der Junge weit weg vergraben hatte. Er quälte und ängstigte ihn so sehr, dass die Geistlichen ihm nicht helfen konnten. Sie brachten ihn in die Kirche und er musste beten und die Predigt anhören. Dann musste er seinen Vertrag mit dem Teufel widerrufen, ihm entsagen, den christlichen Glauben nachsprechen und zum Tisch des Herrn gehen. Alle Kirchenmitglieder beteten, sodass Gottes Macht den Teufel dazu zwang, dem Jungen seine Handschrift zurückzubringen. In der nächsten Nacht warf der Teufel dem Jungen seine Handschrift vor den Kopf und brüllte: "Ich bin deinethalben genugsam darum geschoren!"

Der Junge wurde freigelassen und blieb vom Teufel befreit. Außerdem diente er der Kaiserlichen Armee als Korporal.