
Kachelofen
Hier eine deutsche Sage.
Frau Maria Eberl, die Schmiedbäuerin von Reischenhart, hat die folgende Geschichte erzählt, die sie von einem Knecht aus Raubling erfahren hat.
Der Baumgartner von Raubling ist früher wahrscheinlich der größte Bauer im Ort gewesen. In seiner Kunkelstube, wo sich am Abend die Spinnerinnen und die Burschen aus dem Dorf zusammengefunden haben, ist es meistens hoch hergegangen. Wieder einmal haben die Spinnräder gesurrt und die Mannsbilder ausgelassene Geschichten erzählt. Auf einmal haben sie gemeint, dass einer zu viel dagewesen ist. Drum hat dann einer von ihnen die Namen derer aufgerufen, die sich immer hier getroffen haben. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Leibhaftige mitten unter ihnen in der Stube hockte. Keiner hat die Schneid aufgebracht, aus der Stube zu laufen und Hilfe beim Geistlichen Herrn zu holen. Dann aber hat doch noch einer den Mut aufgebracht, ist aufgesprungen und hinausgesaust und hat den Herrn Expositus herbeiholen wollen. Das hat der Teufel natürlich gleich gemerkt, hat seinen Geldsack hinter den Kachelofen geworfen und ist durchs Kaminloch entwichen.