
Skulptur vom Wolf
Hier eine deutsche Sage.
Am Aachener Dom gibt es ein Bild eines Wolfs nebst einem Tannenzapfen, beides aus Erz gegossen. Laut der Sage ging das geld aus, während die Kirche gebaut wurde. Schließlich bot der Teufel dem Ratsherrn einen Pakt an: Er würde das fehlende Geld geben, wenn er die erste Seele, die bei der Einweihung die Kirche betreten würde, bekäme. Der Rat stimmte zu und versprach, es geheim zu halten.
Die Kirche wurde weiter gebaut, aber das Geheimnis kam heraus. Deshalb wollte niemand die Kirche betreten und man dachte sich eine List aus. Im Wald wurde ein Wolf gefangen, zum Haupttor der Kirche getragen und als die Glocken begannen, zu läuten, ließ man ihn los und er lief in die Kirche. Der Teufel erwischte seine Seele. Als er merkte, dass er betrogen worden war und die Seele des Wolfs bekommen hatte, wurde er wütend. Er warf das eiserne Kirchentor so heftig zu, dass ein Flügel sprang und bis heute einen Spalt hat.
Zum Andenken wurden der Wolf und der Tannenzapf, dem seine Seele ähnlich sein soll, gegossen. Einmal schleppten die Franzosen beides nach Paris, aber 1815 bekam der Aachener Dom die Skulpturen wieder. Der Wolf verlor aber ein Paar Pfoten.
In einer Variante wurde statt des Wolfs eine sündhafte Frau geopfert und der Tannenzapf soll eine Artischocke sein, die für die arme Seele der Frau steht.