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Flachs

Flachs

Hier eine deutsche Sage.

Einige mutwillige Dirnen aus Rauhbühl bei Viechtach arbeiteten eines Nachts im Brechhause und schimpften weidlich über den Bösewicht, der ihnen schon wiederholt den gebrochenen Flachs entwendet hatte. Um Mitternacht entstand plötzlich ein Sausen und heulend fuhr der Teufel durchs Brechhaus, ein Bündel Flachs mitnehmend. Die Mägde bekreuzten sich und fingen zu beten an. Sie meinten, nichts anderes als der Teufel sei der Flachsdieb.

Der aber fuhr den Haselbachsteg hinab, über den der Dieb, der den Dirnen immer den Flachs gestohlen hatte, seinen Weg nehmen musste und legte sein Flachsbündel dort nieder. Bald darauf kam der Dieb, um wieder zum Brechhaus zu schleichen. Als er das Bündel sah, griff er gierig danach, glitt aber aus, stürzte kopfüber ins Wasser und ertrank. Ein Marterl an der Brücke gedenkt des Vorfalles.