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Diese Geschichte stammt aus Nordfriesland und handelt von einem sagenumwobenen Hof.
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Diese deutsche Urbane Legende stammt aus Nordfriesland und handelt von einem sagenumwobenen Bauernhof.
   
An der Landstraße, nicht weit von Witzwort, steht ein großer stolzer Hof, der Rote Haubarg; der hat der Sage nach 99 Fenster. Vor Zeiten stand hier ein kleines, elendes Haus, und ein armer, junger Mann wohnte darin, der in die Tochter des reichen Schmieds, seines Nachbarn gegenüber, verliebt war. Das Mädchen und die Mutter waren ihm auch gewogen; doch der Vater wollte nichts davon wissen, weil der Freier so arm war. In der Verzweiflung verschrieb er seine Seele dem Teufel; wenn er ihm in einer Nacht bis zum Hahnenschrei ein großes Haus bauen könnte.
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An der Landstraße, nicht weit von dem Ort Witzwort, steht ein großer stolzer Hof, der Rote Haubarg; der hat der Sage nach 99 Fenster. Vor Zeiten stand hier ein kleines, elendes Haus, und ein armer, junger Mann wohnte darin, der in die Tochter des reichen Schmieds, seines Nachbarn gegenüber, verliebt war. Das Mädchen und die Mutter waren ihm auch gewogen; doch der Vater wollte nichts davon wissen, weil der Freier ihm zu arm war. In der Verzweiflung verschrieb er seine Seele dem Teufel; wenn er ihm in einer Nacht bis zum Hahnenschrei ein großes Haus bauen könnte.
   
In der Nacht kam der Teufel, riss das alte Haus herunter und blitzschnell erhuben sich die neuen Mauern. Vor Angst konnte der junge Mann es nicht länger auf dem Bauplatze aushalten; er lief hinüber in des Schmieds Haus und weckte die Frauen, wagte aber nun nicht zu gestehen, was ihm fehle. Doch, als die Mutter einmal zum Fenster hinaussah und mit einem Male ein großes Haus erblickte, dessen Dach eben gerichtet ward, da musste er bekennen, dass er aus Liebe zu dem Mädchen seine Seele dem Teufel verschrieben habe, wenn er, ehe der Hahn krähe, mit dem Bau fertig würde. Schnell lief die Mutter in den Hühnerstall, schon waren 99 Fenster eingesetzt und nur noch das Hundertste fehlte: Da ergriff sie den Hahn, schüttelte ihn, und er krähte laut. Da hatte der Teufel sein Spiel verloren und fuhr zum Fenster hinaus. Der Schmied aber gab seine Tochter nun dem jungen Mann, dessen Nachkommen noch auf dem Roten Haubarg wohnen. Aber, die hundertste Scheibe fehlt noch immer, und so oft man sie auch am Tage eingesetzt hat, so wird sie doch nachts wieder zerbrochen.
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In der Nacht kam der Teufel, riss das alte Haus herunter und blitzschnell erhuben sich die neuen Mauern. Vor Angst konnte der junge Mann es nicht länger auf dem Bauplatze aushalten; er lief hinüber in des Schmieds Haus und weckte die Frauen, wagte aber nun nicht zu gestehen, was ihm fehle. Doch, als die Mutter einmal zum Fenster hinaussah und mit einem Male ein großes Haus erblickte, dessen Dach eben gerichtet ward, da musste er bekennen, dass er aus Liebe zu dem Mädchen seine Seele dem Teufel verschrieben habe, wenn er, ehe der Hahn krähe, mit dem Bau fertig würde. Schnell lief die Mutter in den Hühnerstall, schon waren 99 Fenster eingesetzt und nur noch das Hundertste fehlte: Da ergriff sie den Hahn, schüttelte ihn, und er krähte laut. Da hatte der Teufel sein Spiel verloren und fuhr zum Fenster hinaus. Der Schmied aber gab seine Tochter nun dem jungen Mann, dessen Nachkommen immer noch auf dem Roten Haubarg wohnen. Aber die hundertste Scheibe fehlt noch immer, und so oft man sie auch am Tage eingesetzt hat, so wird sie doch nachts wieder zerbrochen.
   
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==Anmerkung==
Den Hof gibt es wirklich.
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Den Hof "Roter Haubarg" gibt es wirklich.
 
[[Kategorie:Story-Sammlung]]
 
[[Kategorie:Story-Sammlung]]
[[Kategorie:Alte Sagen]]
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[[Kategorie:Deutsche Sagen]]
 
[[Kategorie:Deutsche Urbane Legenden]]
 
[[Kategorie:Teufel]]
 
[[Kategorie:Teufel]]
[[Kategorie:Deutsche Urbane Legende]]
 
 
[[Kategorie:Unheimliches]]
 
[[Kategorie:Unheimliches]]
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[[Kategorie:Wahre Begebenheiten]]
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[[Kategorie:Religion]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2020, 14:41 Uhr

Roter Haubarg

Der rote Haubarg

Diese deutsche Urbane Legende stammt aus Nordfriesland und handelt von einem sagenumwobenen Bauernhof.

An der Landstraße, nicht weit von dem Ort Witzwort, steht ein großer stolzer Hof, der Rote Haubarg; der hat der Sage nach 99 Fenster. Vor Zeiten stand hier ein kleines, elendes Haus, und ein armer, junger Mann wohnte darin, der in die Tochter des reichen Schmieds, seines Nachbarn gegenüber, verliebt war. Das Mädchen und die Mutter waren ihm auch gewogen; doch der Vater wollte nichts davon wissen, weil der Freier ihm zu arm war. In der Verzweiflung verschrieb er seine Seele dem Teufel; wenn er ihm in einer Nacht bis zum Hahnenschrei ein großes Haus bauen könnte.

In der Nacht kam der Teufel, riss das alte Haus herunter und blitzschnell erhuben sich die neuen Mauern. Vor Angst konnte der junge Mann es nicht länger auf dem Bauplatze aushalten; er lief hinüber in des Schmieds Haus und weckte die Frauen, wagte aber nun nicht zu gestehen, was ihm fehle. Doch, als die Mutter einmal zum Fenster hinaussah und mit einem Male ein großes Haus erblickte, dessen Dach eben gerichtet ward, da musste er bekennen, dass er aus Liebe zu dem Mädchen seine Seele dem Teufel verschrieben habe, wenn er, ehe der Hahn krähe, mit dem Bau fertig würde. Schnell lief die Mutter in den Hühnerstall, schon waren 99 Fenster eingesetzt und nur noch das Hundertste fehlte: Da ergriff sie den Hahn, schüttelte ihn, und er krähte laut. Da hatte der Teufel sein Spiel verloren und fuhr zum Fenster hinaus. Der Schmied aber gab seine Tochter nun dem jungen Mann, dessen Nachkommen immer noch auf dem Roten Haubarg wohnen. Aber die hundertste Scheibe fehlt noch immer, und so oft man sie auch am Tage eingesetzt hat, so wird sie doch nachts wieder zerbrochen.

Anmerkung[]

Den Hof "Roter Haubarg" gibt es wirklich.