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Baum mit Gesicht

Es war ein unheimlicher Wald, der von den Menschen in der kleinen Stadt am Rande der Wildnis gemieden wurde. Dieser Wald war anders als andere Wälder. Seine Bäume hatten Gesichter. Keine normalen Gesichter, sondern verwitterte, hölzerne Züge, die im Dunkeln wie düstere Fratzen aussahen. Die Legenden über den „Wald der Gesichter“ flüsterten von den Augen, die die Wanderer verfolgten, und von den leisen Stimmen, die in der Dunkelheit sprachen.

Eines Tages beschloss eine neugierige Fotografin namens Emily, die Geschichten über den mysteriösen Wald zu überprüfen. Sie glaubte nicht an übernatürliche Phänomene und hielt die Geschichten für das Produkt übermäßiger Fantasie.

Bewaffnet mit ihrer Kamera und dem festen Entschluss, die Wahrheit zu enthüllen, betrat Emily den Wald der Gesichter. Die Bäume um sie herum schienen sie mit ihren holzigen Augen zu beobachten, während sie tiefer in das undurchdringliche Dickicht eindrang.

In der Dämmerung, als das Licht schwand und die Schatten länger wurden, begannen die Bäume zu flüstern. „Warum bist du hier, Mensch?“, murmelte eine der Stimmen aus der Dunkelheit. Emily schüttelte den Kopf und schloss kurz die Augen, um sich zu beruhigen. Sie dachte, es sei nur ihre Einbildung.

Aber als sie ihre Augen wieder öffnete, waren die Bäume näher gekommen. Ihre Gesichter schienen finsterer zu werden, und ihre Augen glühten im Dunkeln. „Du kannst nicht entkommen, Emily“, flüsterte eine andere Stimme, diesmal näher und bedrohlicher.

Panik ergriff Emily, aber sie kämpfte dagegen an. Sie setzte ihren Weg fort, während die Stimmen lauter wurden und die Bäume sie zu umzingeln schienen. Plötzlich, als sie auf eine Lichtung trat, hörte sie ein lautes, durchdringendes Lachen, das von überall zu kommen schien. Die Bäume erschienen wie eine gruselige Galerie von Fratzen, die sie auslachten.

Mit zitternden Händen hob Emily ihre Kamera und schoss ein Bild nach dem anderen. Als sie den Blitz auslöste, leuchteten die Augen der Bäume auf, und das schaurige Lachen wurde lauter.

Als sie die Bilder später ansah, konnte sie es nicht fassen. Auf jedem Foto sah sie die finsteren Gesichter der Bäume, ihre Augen voller Verachtung und Dunkelheit. Sie hatte Beweise für die Existenz des unheimlichen Waldes der Gesichter. Aber zu welchem Preis?

Seit dieser Nacht hörte man nie wieder etwas von Emily. Diejenigen, die ihre Geschichte hörten und die Fotos sahen, wagten es nicht, den Wald zu betreten. Die Legenden des Waldes der Gesichter lebten weiter, und diejenigen, die sich daran erinnerten, mieden die Bäume mit den finsteren Augen, die in der Dunkelheit auf die unvorsichtigen Wanderer warteten.

Am Ende der Geschichte, als die letzten Worte verhallt waren, flüsterten die Dorfbewohner einander erschrocken zu, und die Legende des Waldes der Gesichter wurde weitererzählt. Ein warnender Rat begleitete diese Geschichten: "Hütet euch vor den Bäumen mit den gesichtsähnlichen Zügen. Nicht jeder Baum ist ein Freund in diesen Wäldern. Man sollte sich niemals von der Illusion trügerischer Ruhe täuschen lassen, denn selbst in der Stille des Waldes können dunkle Mächte lauern, die auf ihre nächste Begegnung warten."