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Edelweiß

Edelweiß

Hier eine deutsche Sage.

Die Mordau ist eine Alm, auf der vor langer Zeit eine bildschöne Sennerin wohnte. Ein armer Hirte liebte sie innig. Bald war sie seiner überdrüssig, da sie sich in einen Jäger verliebt hatte. Der Hirte war sehr traurig. Die Sennerin hatte Angst, dass die beiden aneinander geraten würden und dem Jäger dann etwas passieren würde. Deshalb überlegte sie, wie sie den Hirten loswerden könnte. Der Jäger wusste Rat und empfahl ihr, den Hirten auf den hohen Söll zu schicken und ein Edelweiß zu verlangen. Dies solle sie so lange tun, bis er vergaß, wiederzukommen.

Die Sennerin nahm den Rat an. Kurze Zeit später kam der Hirte und erzählte ihr, dass der Herzog Friedrich von Bayern ins Berchtesgadener Land hereinfiel und er gekommen war, um sie zu beschützen, weil sie alleine arbeitete. Daraufhin schickte sie ihn auf den Berg, um das Edelweiß zu holen, damit sie ihren Hut für die Kirche damit schmücken konnte.

Traurig ging der Hirte und stieg auf den Berg. Aber keine Blüte gefiel ihm gut genug. Endlich entdeckte er eine Blüte, die ihm gefiel. Er erreichte sie, aber als er sie pflückte, stürzte der Boden unter seinen Füßen ein und er stürzte in den Tod.

Die Sennerin und der Jäger waren inzwischen guter Dinge. Aber bald kamen Kriegsknechte über die Mordau und töteten beide. Im Sterben schwebte der Sennerin der Geist ihres verratenen Liebsten vor den brechenden Augen und machte ihre letzten Augenblicke zu den schlimmsten ihres ganzen Lebens. Die Kriegsknechte plünderten die Hütte, nahmen mit, was sie konnten, schlachteten das Vieh und zündeten die Hütte an, sodass die Leichen ihrer Opfer verbrannten. Seitdem heißt die Alp "Mordau". Im Zwielicht schweben Abends Geisterschatten trüb und schwer über sie hin. Das sind die Seelen des Jägers und der treulosen Sennerin, die keine Ruhe finden können.

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