
Bremen, wo die Sage spielt
Hier eine deutsche Sage.
Die Saake ist ein grauenhafter Spuk, ein mitternächtlicher Unhold. Er ist unförmlich und gestaltlos, zwischen Kalb und Hund in Hinsicht der Größe. Es ist ein tückisches Scheusal, das träge in irgend einer dunklen Ecke oder hinter dem Vorsprunge eines Hauses hingestreckt liegt, und schwingt sich auf den Rücken von Leute, die vorbei gehen. Sie müssen die Saake tragen, bis sie bewusstlos umfallen oder drohen, zu ersticken. Die Saake hat mehr Gewalt über böse Menschen. Gefährdet sind besonders Leute, die bis spät in die Nacht Alkohol trinken oder fluchen. Aber sie betraf auch einige Gute.
In der Knochenhauerstraße wohnte ein guter, aber ängstlicher Schneidermeister, der aber einmal angab, den Teufel gerne treffen zu wollen, denn er wollte kein Feigling sein. Er gab weiter an und fragte irgendwann nach der Saake. Seine Zuhörer bekamen Angst, aber er hörte nicht auf. Schließlich erzählte er, dass er die Saake gesehen habe, sie der Teufel sei und er sie im Kampf besiegt hatte.
Ein anderer Mann hatte ebenfalls angeblich gegen die Saake gekämpft, was ihm niemand glaubte.