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Berlin

Berlin, wo die Sage spielt

Hier eine deutsche Sage.

In der Lindenstraße in Berlin stand ein sehr beliebtes Brauhaus, obwohl der Besitzer Wolff nicht sonderlich beliebt war. Als Schenkmädchen hatte er die Tochter seines ehemaligen Lehrherrn aufgenommen. Da sie sehr schön und liebreizend war, verliebte Wolff sich bald in sie. Er gestand ihr seine Liebe, aber das Schenkmädchen wies ihn ab. Eines Abends drang Wolff in die Kammer des Mädchens und versuchte, sie mit Versprechungen und schönen Worten zu seinem Willen zu bringen, danach drohte er und wurde gewalttätig. Das Mädchen entriss sich ihm, sprang durch das offene Fenster und entkam. Wütend schaute Wolff, was aus dem Mädchen geworden sei, aber sie war fort. Nur drei kleine Blutstropfen waren auf den Fliesen zu sehen, mit denen Wolffs Hof gepflastert war.

Wolff wollte sich rächen. Am nächsten Tag erklärte er seinen Leuten, dass sein Geldkasten aufgebrochen und er bestohlen worden war. Da das Schenkmädchen verschwunden war und in ihrer Kammer mehrere Goldmünzen gefunden wurden, ließ sich das Gericht täuschen und ordnete die Verhaftung des Mädchens an, obwohl Wolff selbst die Goldmünzen in der Kammer des Mädchens versteckt hatte. Das Mädchen wurde verhaftet und erklärte, warum sie geflohen war, aber Wolff stritt ab, dass er in ihrer Kammer gewesen sei. Bei seinen bisherigen Liebesbekundungen hatte es keine Zeugen gegeben. Da das Gericht Wolff glaubte, wurde das Mädchen hingerichtet, obwohl sie ihre Unschu7ld bestritt und erklärte, dass ihr Blut über ihre Ankläger kommen würde.

Wolff hatte ein schlechtes Gewissen. Da die Blutstropfen nicht aus den Fliesen entfernt werden konnten, beschloss er, sie ganz zu entfernen, auch weil die Leute über diese Sache redeten. Kaum war dies passiert, standen viele Leute vor dem Haus, denn an der Wand waren die drei Blutstropfen zu sehen. Die Leute meinten, dies sei Gottes Gericht wegen des unschuldig vergossenen Blutes. Wolff stellte sich krank, da er sich nicht mehr auf die Straße traute. Er wurde wahnsinnig. Als er eines Nachts von einem Wachmann dabei erwischt wurde, wie er vergeblich versuchte, die Blutstropfen von seiner Wand zu entfernen, erschrak er, fiel auf das Steinpflaster und starb. Erst als einer seiner Nachkommen das Haus abreißen ließ, verschwanden die Blutstropfen.