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Kloster Schlehdorf

Kloster Schlehdorf

Hier eine deutsche Sage.

Das Kloster Schlehdorf hat dreimal seinen Platz gewechselt. Der älteste Bau war auf dem Eichelspitz, einer Landzunge, die später vom See verschlungen wurde. Das zweite Kloster stand da, wo heute das Wirtshaus ist. Das dritte hat die Aufhebung überlebt. In der Kirche auf dem von drei Seiten mit Wasser umgebenen Hügel rasten die Heiligen Ainbeth, Vilbeth und Wolbeth. Auf dem Frauenaltar sind sie im Bilde dargestellt. Das waren einst reiche und vornehme Gräfinnen. Von ihrer Kapelle spannten sie einmal ein Seil bis zu einem Felsen bei Ohlstadt, die Fesch genannt. In dem Berge bei Schlehdorf hatten sie eine Goldader. Aber einmal, als Krieg im Lande ausbrach, wurde sie mit Erde zugeschüttet, um sie vor den Feinden zu verstecken. Als dann der Krieg vorüber war, hat man sie nicht mehr gefunden.

Alte Leute erzählten, dass man die drei Jungfrauen früher als Geister hat umgehen sehen. Zwei waren ganz weiß, die dritte schwarz mit einem Schleier und von einem Hündchen begleitet. Früher gab es auch ein Bild, auf dem sie mit dem Hund abgemalt waren.

Seit undenklichen Zeiten werden sie in Schlehdorf als Heilige verehrt und zu St. Ursulas Gesellschaft gezählt. Vielen ward hier geholfen in allerlei Nöten, besonders, wenn der Brechen regierte, hatten die Leute eine große Zuflucht zu ihnen. In solchen Pestzeiten geschahen bei nächtlicher Weile Prozessionen mit Fackeln und Kerzen und wurden Kreuze zu den drei Jungfrauen getragen.

Das Fest der drei Schwestern, der 16. September, war zu Klosterszeiten auch das Erntedankfest, zu dem immer viel Kreuzgänge kamen.

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