
Kirchturm
Hier eine deutsche Sage.
Nicht weit von Wrangelsburg gibt es zwei Seen. Einer hat gelbliches, der andere ganz schwarzes Wasser. Dieser See heißt "Schwarzer See" und in ihm versank vor vielen Jahren eine Kirche mit drei Türmen. Weil dies am Johannistag geschah, hört man heute noch jedes Jahr die Kirchenglocken aus dem See läuten. Dies klingt so traurig und wehmütig, dass man es nicht ausdrücken kann. Alle 100 Jahre dürfen zwei dieser Glocken eine Stunde lang oben auf dem Wasser schwimmen und ans Ufer kommen.
Einmal wuschen an einem solchen Tag zwei Kinder aus Wrangelsburg ihre Puppen und breiteten sie zum Trocknen auf einer der Glocken aus, die sich am Ufer sonnte. Dadurch wurde die Glocke gebannt. Die andere Glocke rief ihr zu: "Anne Susanne, komm mit mir geschwind!", bekam jedoch zur Antwort:" Ich kann nicht, Geliebte, gebunden ich bin!" Nun musste die andere Glocke alleine in den See zurückkehren. Die Dorfbewohner wollten die Glocke am Ufer zu einem Kirchturm bringen, aber selbst 16 Pferde konnten sie nicht von der Stelle bewegen. Erst ein Bauer mit zwei Ochsen schaffte es, indem er rief: "Nun in Gottes Namen, für Reiche und für Arme!" Die Glocke wurde an den Kirchturm in Zarnekow gehängt.
Im schwarzen See soll es auch sehr große, schwer fangbare Hechte mit Kronen auf den Köpfen geben.