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Symbolbild - Elektrischer Stuhl

Symbolbild - Elektrischer Stuhl

Um das Jahre 1930 wurde ein Mann in Indien zum Tode verurteilt. Er wurde eindeutig als Attentäter überführt und es nützte ihm auch wenig, dass er aus einer noblen Familie stammte. Zu dieser Zeit wurden Todesurteile selbstverständlich öffentlich vollzogen. Dies wäre für die noble Familie allerdings eine Schande gewesen und ihr Ansehen hätte einen nicht wiedergutzumachenden Schaden erlitten.

Der Verurteilte, dessen Namen und der Name der Familie aus nun nachvollziehbaren Gründen nicht überliefert ist, wurde vor eine Kommission geladen. Dem Tode konnte er nicht entgehen, das wurde ihm verdeutlicht, aber um der Familie die Schande zu ersparen und auch um seinen Tod schmerzlos zu gestalten, wurde ihm folgendes Angebot unterbreitet: Er könne den nichtöffentlichen Tod durch Verbluten wählen. Man würde ihn auf einem Tisch festbinden, die Augen verbinden und ihn dann mit vier leichten Schnitten, je einen an dem Arm und einen an jedem Bein langsam verbluten lassen. Der Tod würde allmählich durch Schwäche eintreten. Er würde langsam immer schwächer werden und es würde sich so anfühlen, als ob er schließlich einschlafen würde. Er würde nichts bis auf die vier Schnitte und das warm herauslaufende Blut spüren. Die Umgebungsgeräusche würden immer leiser werden, bis schließlich der Tod eintreten würde.

Der Gefangene willigte ein, um der öffentlichen Hinrichtung zu entkommen, einen schmerzfreien Tod zu erlangen und um die Schande von seiner Familie abzuwenden. Am Tag der Hinrichtung wurde der zu Tode Verurteilte auf einem Tisch gefesselt und es wurden ihm die Augen verbunden. Er spürte die Einschnitte in die Hände und Füße; er fühlte, wie das warme Blut an diesen herunterrann und hörte, wie es in Schalen tropfte. Er fühlte sich immer schwächer, die Stimmen der Ärzte um ihn herum wurden immer leiser. Schließlich hörte er nur noch das leise Tropfen seines Blutes in die Schalen, aber auch dieses verstummte, als er so schwach wurde, dass er schließlich starb. Das Urteil war vollzogen.

Was der Tote zu Lebzeiten nicht wusste, war, dass er Teil eines wissenschaftlichen Experimentes gewesen war. Er war zu Recht zum Tode verurteilt worden, aber aus diesem Fall wollte man zu Ehren der Wissenschaft ein Experiment machen. Nachdem dem Verurteilten die Augen zugebunden worden waren und er auf dem Tisch gefesselt worden war, wurden ihm nur unbedeutend kleine Wunden an den Händen und Füßen beigebracht, die gar nicht bluteten. Es wurde ihm aus Beuteln, die herabgelassen wurden, gleichmäßig warmes Wasser langsam über die Hände und Füße gegossen, sodass es sich für den Verurteilten so anfühlen musste, als würde er so langsam verbluten. Die Ärzte, die dieses Experiment vollzogen haben, sprachen absichtlich immer leiser, bis sie schließlich verstummten, sodass der Verurteilte glaubte, sein Leben ginge langsam zu Ende, so wie die Ärzte es zuvor mit ihm besprochen hatten. Auch das Tropfen des warmen Wassers wurde langsam abgestellt. Obwohl der Gefangene eine starke physische Kondition hatte, wurde er ohnmächtig und starb, ohne ein Tröpfchen Blut verloren zu haben.

Aber wie es möglich, dass jemand nur durch seine eigenen Gedanken und Vorstellungskraft stirbt? Dieses Phänomen des psychogenen Tods ist seit über hundert Jahren in der medizinischen Literatur belegt. Aber das Phänomen ist sehr viel älter. Zauberer, Voodoomeister und Priester bei den Naturvölkern kennen das tödliche Potenzial ihrer Praktiken schon seit mehreren hundert Jahren. Das Wissen über den autosuggestiven Eindruck des Opfers und die Verstärkung der Wirkung durch kulturelle Faktoren und Suggestionskräfte des böswilligen Voodoomeisters, Zauberers oder Priesters optimiert die Effizienz des tatsächlich todbringenden Rituals. Informationen können töten, wenn sie als tödliche Suggestionen vermittelt werden. Kein psychologischer Einfluss auf den Körper kann mächtiger sein als jener, der den Tod herbeiführt. Wenn man nun die Voodoopraktiken aus diesem Gesichtspunkt betrachtet, erscheint es völlig nachvollziehbar, wieso ein Voodoozauber jemanden töten kann. Hätte der Verurteilte gewusst welches Experiment man mit hum vorhatte, hätte es nicht funktionieren können. Aber die Macht der eigenen Gedanken sind unglaublich stark und sie können einen offensichtlich sogar töten.