
Hüggele
Hier eine deutsche Sage.
In der Nähe des Dorfes Hagen gibt es einen Erzberg namens Hüggele oder Hüggel. Früher gab es darin viel Gold und Silber und eine Höhle, in welcher der Hüggeleschmied wohnte. Dieser hatte einst in Osnabrück gelebt. An einem Sonntag wurde seine Frau auf dem Nachhauseweg von der Kirche von einem Blitz erschlagen. Das machte den Schmied verzweifelt. Er murrte gegen Gott und verwünschte sich selbst. Da kam ein ehrwürdiger, alter Mann mit einem langen, weißen Bart und nahm den Schmied mit. Er führte ihn in den Hüggele, wo er durch harte Arbeit und Aufsicht über die Berggeister für seine Sünden büßen sollte. Von da an arbeitete er viel, fertigte Geräte an und beschlug auch die Pferde. Die Menschen kamen dann, banden das Pferd an einen Pfahl und verließen es für einige Zeit. Kehrten sie zurück, war es beschlagen und sie legten den Lohn auf einen Stein und nahmen das Pferd wieder mit. Sie sahen den Hüggeleschmied nie. Ein gieriger Bursche drang einmal in die Höhle ein und wollte Gold vom Hüggeleschmied. Dieser schenkte ihm eine goldene Pflugschar. Draußen wollte der Bursche kontrollieren, ob es wirklich Gold war, doch als er es anfasste, verbrannte er sich die Hand. Das angebliche Gold war Glut und verwandelte sich in Eisen. Der Bursche verfluchte die Pflugschar und den Hüggeleschmied, weil er sich über seine verbrannte Hand ärgerte. Die Pflugschar fuhr in die Erde und verschwand dort. Dabei glänzte sie wieder wie Gold. Hätte der Bursche fleißig mit ihr geackert, wäre er reich geworden.