Hōsōgami ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Dämon oder Monster. Sein Name bedeutet "Pockengott".
Hōsōgami gehört zu den Yakubyō gami, also Yōkai, die den Menschen Unglück und Krankheit bringen. Er wird oft als kleiner, wilder Dämon dargestellt, hat aber viele Formen.
Hōsōgami reisen von Stadt zu Stadt und infizieren die Menschen mit den Pocken. Sie sind sehr temperamentvoll. Zudem haben sie Angst vor Hunden und hassen die Farbe Rot, da diese früher als Symbol für eine gute Gesundheit galt und ein roter Ausschlag als Zeichen für eine Erholung von den Pocken.
In Häusern, in denen Infizierte lebten, bauten Familienmitglieder Pockenschreine, verehrten Hōsōgami als Götter und baten sie darum, ihre Lieben zu verschonen. Man glaubte auch, sie mit Ritualen und Opfergaben abschrecken zu können. Es wurde auch angenommen, dass viele Gegenstände Schutzkräfte haben, zum Beispiel rote Kleidung. Außerdem bat man verschiedene Götter um Hilfe. Es zogen sogar Bands musizierend durch die Straßen, um Hōsōgami abzuwehren. In einigen Gegenden wurden Hōsōgami jedoch auch als Schutz und Rettung vor den Pocken betrachtet und verehrt. In diesem Fall hieß es, die Pocken seien eine physische Manifestation des Bösen.
Es gab auch einen Ausbruch von Pocken, der dem Tod des Gelehrten Sugawara no Michizane zugeschrieben wird. Dieser Fluch endete, als Sugawara als Gott verehrt wurde.
In einem Bericht fuhr ein Mädchen von 14 oder 15 Jahren mit einem Rikscha-Fahrer. Unterwegs wurde es dunkel. Deshalb zündete der Fahrer eine Laterne an, doch danach war das Mädchen verschwunden. Der Fahrer fand einen Reisfassdeckel mit einem roten Stab, ein Schutzsymbol gegen Hōsōgami. Deshalb ging der Fahrer davon aus, dass das Mädchen ein Hōsōgami auf der Suche nach seinem nächsten Opfer war.