
Hamaguri nyōbō
Hamaguri nyōbō ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Monster oder Dämon. Ihr Name bedeutet "Muschel-Frau".
Hamaguri nyōbō sind Muschel-Yōkai, welche die Gestalt menschlicher Frauen annehmen, um menschliche Männer zu heiraten. Sie entstehen, wenn Fischer Muscheln fangen und ins Meer zurückwerfen. Die Muscheln wollen dann aus Dankbarkeit die Fischer heiraten. Eine solche Ehe hält aber nur, solange der Fischer die wahre Identität der Muschel nicht kennt. Solche Geschichten über Ehen zwischen in Menschen verwandelte tierische Yōkai und Menschen gibt es in ganz Japan.
In einer Geschichte fing ein Fischer eine riesige Muschel. Als er sie sich genauer ansah, bekam er Mitleid mit ihr und warf sie ins Meer zurück. Zu Hause wartete eine junge, hübsche Frau namens Ohama auf ihn, gestand ihm ihre Liebe und machte ihm eine Heiratsantrag. Der Fischer heiratete die Frau. Sie kochte sehr gut, besonders ihre Misosuppe schmeckte sehr gut. Aber das Rezept für die Suppe wollte Ohama ihrem Mann nicht geben. Außerdem musste er ihr versprechen, ihr nie beim Kochen zuzuschauen. Nach einiger Zeit siegte die Neugier des Fischers und er sah, wie Ohama in einen Kochtopf urinierte. An diesem Abend lehnte er die Misosuppe ab. Daraufhin wusste Ohama, dass ihr Mann sie gesehen hatte. Sie ging ans Meer, kniete am Wasser, weinte und verwandelte sich wieder in ihre wahre Gestalt: Die Muschel, die ihr Mann ins Meer zurückgeworfen hatte.