Ikiryō ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Dämon oder Monster. Sein Name bedeutet "lebender Geist".
Ikiryō ist die Seele eines Menschen, die den Körper verlassen hat. Gründe für das Verlassen können eine Nahtoderfahrung, Ohnmacht, intensive Leidenschaft, Lust oder intensiver Hass oder ein Fluch sein. Einige Ikiryō sehen aus wie der lebende Mensch, andere sehen eher aus wie der Geist des Menschen, zu dem die Seele gehört. Oft gibt es Missverständnisse und Probleme, weil viele Menschen nicht wissen, dass es Ikiryō gibt.
Nach einem alten Volksglauben verlässt die Seele kurz vor dem Tod den Körper und kann herumlaufen, seltsame Geräusche erzeugen und noch andere Dinge machen. Bei Soldaten im Krieg kann ein solcher Ikiryō kurz vor oder nach dem Tod des Soldaten in Uniform bei Angehörigen und/oder Freunden erscheinen, um sich zu verabschieden. Einige Ikiryō gehen auch einige Tage nach dem Tod des Menschen in einen Tempel und beten dort.
Ikiryō wurden während der Heian-Zeit auf starke Liebe zurückgeführt. Man glaubte, dass ein Ikiryō einer Frau ihren Geliebten verfolgen und ihn sogar sexuell erregen konnte, was ihn aber schwer krank machte. Häufig entstanden Ikiryō, um sich zu rächen, zum Beispiel, um Menschen zu verfluchen, die der Person Unrecht getan hatten.
Für Krankheiten wie Schlafwandeln war Ikiryō auch eine beliebte Erklärung. Dabei sollen einige Leute sogar sich selbst getroffen haben, als hätten sie einen Doppelgänger.
Namanari, die schwächste Version von Hannya, kann Ikiryō beschwören.
Auch heute noch soll es Ikiryō geben.