Kōjin ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Monster oder Dämon. Sein Name bedeutet "Hai-Person".
Kōjin hat einen Hai-Körper, aber hässliche, menschliche Gesichtszüge. Er lebt im Südchinesischen Meer und webt viel Seide bester Qualität. Außerdem ist er sehr emotional und weint oft, doch seine Tränen sind Perlen.
In einer Legende bat ein Kōjin einen Mann um Hilfe. Zuvor hatte der Kōjin als Offizier im Palast eines Drachen gearbeitet, hatte aber seinen Job verloren und bat jetzt den Mann um Nahrung und einen Schlafplatz.
Der Kōjin und der Mann lebten sechs Monate zusammen. Zu Beginn des siebten Monats ging der Mann auf ein Fest, bei dem er sich verliebte. Die Familie der Frau wollte, dass sie einen hochrangigen Mann heiratet und verlangte 10.000 Juwelen als Verlobungsgeschenk.
Weil der Mann nicht wusste, wie er an die Juwelen kommen sollte, wurde er vor Verzweiflung sehr, sehr krank. Der Kōjin kümmerte sich um ihn und als er die Geschichte hörte, musste er weinen. Aus seinen Tränen wurden Rubine. Dem Mann ging es besser, doch der Kōjin konnte deswegen nicht mehr weinen, sodass es keine neuen Rubine gab. Nun schlug der Mann vor, dorthin zurückzukehren, wo die beiden sich kennen gelernt hatten.
Am nächsten Tag besuchten die beiden die Stelle, aßen, tranken und genossen die Sonne. Als die Sonne unterging, bekam der Kōjin Heimweh und weinte so sehr, dass der Mann die 10.000 Juwelen bekam. Im selben Moment, als der Mann vor Freude schrie, war plötzlich ein Lied zu hören und ein schöner Palast aus Korallen erschien: Der Drachenkönig hatte den Kōjin begnadigt und rief ihn nach Hause. Der Kōjin bedankte sich beim Mann für dessen Hilfe und seine Freundschaft und tauchte ins Meer. Die beiden sahen sich nie wieder. Der Mann brachte der Familie seiner Geliebten die 10.000 Juwelen und war bald darauf mit ihr verheiratet.