
Kanibōzu
Kanibōzu ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Monster oder Dämon. Sein Name bedeutet "Krabben-Priester".
Kanibōzu sind riesige, als Priester verkleidete Krabben. ziehen in alte Tempel, die keinen Hohepriester haben, um von dort aus die Menschen zu belästigen. Wird ein neuer Priester zum Tempel gesandt oder trifft ein reisender Priester ein, stellt Kanibōzu ihm ein Rätsel und frisst ihn, wenn er das Rätsel nicht lösen kann.
Es gibt mehrere Tempel, über die es Sagen gibt, in denen Kanibōzu böse Taten begehen, bis ein Priester sie besiegt. Manchmal ist dazu ein Kampf notwendig.
In einer Legende verschwanden immer Priester aus einem Tempel. Jedes Mal, wenn ein neuer Hohepriester zu diesem Tempel gesandt wurde, verschwand er in der ersten Nacht, sodass die Dorfbewohner glaubten, dass der Tempel verflucht sei. Schließlich verfiel er, weil kein Priester mehr sich dorthin traute.
Eines Tages aber kam ein reisender Priester, der nichts über den Tempel wusste, um sich auszuruhen. Als er im Tempel schlief, weckte der Kanibōzu ihn und fragte ihn: "Was hat acht kleine Beine, zwei große Beine, geht seitwärts und hat Augen, die direkt zum Himmel zeigen?"
Der Priester antwortete: "Du bist eine Krabbe!" und schlug mit seinem Wanderstab auf den Kanibōzu ein, wobei er dessen Panzer beschädigte. Der Kanibōzu floh. Als die Dorfbewohner am nächsten Tag zum Tempel kamen, weil sie wissen wollten, wie es dem Priester ergangen war, forderte dieser sie dazu auf, den Teich hinter dem Tempel zu leeren, da darin ein Yōkai lebte. Im Teich wurden der Körper der riesigen Krabbe mit dem beschädigten Panzer und die Skelette der Opfer des Kanibōzu gefunden.
Der Priester wurde zum neuen Hohepriester des Tempels und dort geschah nie wieder etwas Unheimliches.