
Kodama nezumi
Kodama nezumi ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Dämon oder Monster. Sein Name bedeutet "Kleine Ballmaus".
Kodama nezumi sind winzig und ähneln sphärischen Schlafsälen. Sie leben in Bergwäldern und sind selten anzutreffen. Wenn die Berggötter wütend werden, schwellen Kodama nezumi an und platzen. Das dabei erzeugte Geräusch ist lauter als ein Schuss und alles in der Nähe der Explosion wird mit Fleisch, Blut und Innereien bespritzt.
Die Matagi, eine Gruppe Jäger aus den Bergen im Nordosten Japans, respektieren die Kodama nezumi und halten eine Explosion eines Kodama nezumis für ein Zeichen, dass die Berggötter wütend sind. Wenn sie so eine Explosion hören, kehren sie sofort nach Hause zurück. Jäger, die dies nicht tun, machen nur schlechte Beute und ziehen den Zorn der Berggötter auf sich. Dadurch können sie verletzt werden oder es kann ihnen noch Schlimmeres passieren, zum Beispiel können sie unter einer Lawine verschüttet werden. Laut einiger Matagi sind Kodama nezumi die Geistern von Jägern und Förstern, die dem Zorn der Berggötter trotzten.
In einer Legende ruhten sich einige Jäger in einer kalten Winternacht in einer Berghütte aus. Da kam eine Frau zur Tür herein und bat um eine Unterkunft für die Nacht. Weil die Berge heilig waren und Frauen nicht einreisen durften, schickten die Jäger sie weg. Die Frau wanderte weiter, kam zu einer anderen Hütte und bat auch dort die Jäger um eine Unterkunft. Auch sie wussten, dass Frauen nicht in die Berge einreisen durften, hatten aber Mitleid mit ihr und erlaubten ihr, in der Hütte zu übernachten. Am nächsten Morgen war die Frau verschwunden und die Jäger, bei denen sie übernachtet hatte, hatten eine erfolgreiche Jagd. In Wirklichkeit war die Frau nämlich eine Berggöttin. Die Jäger, welche sie weggeschickt hatten, wurden zur Strafe in Kodama nezumi verwandelt.