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Kreuzwertheim

Kreuzwertheim

Hier eine deutsche Sage.

Einst hauste im Spessart ein heidnischer Riese von übermenschlicher Kraft. Sein Schloss lag auf dem Steckenhain, und von da aus durchstreifte er auf seinem rabenschwarzen Rosse die ganze Gegend bis an den Main, und wohin er kam, verbreitete er Angst und Schrecken. Um jene Zeit kam ein frommer Einsiedler in die Gegend und predigte die neue Lehre des Christentums. Wertheim gegenüber errichtete er ein Kreuz, und seine Anhänger legten um dasselbe Wohnungen an, woraus allmählich der heutige Ort Kreuzwertheim entstand.

Als die Neubekehrten eines Sonntags zur Kirche gingen, sprengte plötzlich auf dem kohlschwarzen Pferd der Riese ins Dorf. Der Heide, mit einem mächtigen Speer in der Hand, wollte den christlichen Gottesdienst stören und schwang drohend das Schwert. Entsetzt flohen die Leute davon, nur der Einsiedler blieb und betete zum Herrgott um Hilfe. Und siehe, das Pferd des Riesen bäumt sich plötzlich hoch auf, der Reiter stürzt vom Ross und fällt so unglücklich, dass er am Fuße des Kreuzes tot liegen bleibt.

Nun aber ist das Pferd auf einmal ganz ruhig, neigt sich vor dem Einsiedler und wechselt seine Farbe, indem sich seine Rabenschwärze in schimmerndes Weiß umwandelt.

Als er starb, schlug man eines seiner Hufeisen an die Tür der Kirche. Kranke Pferde, die an diese Stelle geführt wurden, sollen geheilt worden sein.

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