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Pfennig

Marsis Pfennig

Hier eine ungarische Sage.

Marsi war ein armer, aber immer gut gelaunter Soldat. Als er nach Hause zurückkehrte, teilte seine Familie gerade das Erbe seines Vaters auf. Dieses war so gering, dass Marsi nur einen Pfennig bekam, mit dem er in die Fremde wanderte.

An einem Waldrand begegnete Marsi einem armen Bettler, der ihn um eine Gabe anflehte. Marsi gab ihm den Pfennig und staunte, als der Bettler ihn fragte, was er sich wünschte. Er antwortete, dass er sich, wenn er wollte, in einen Hasen, einen Fisch oder eine Taube verwandeln konnte. Der Bettler gewährte ihm den Wunsch. Marsi wanderte weiter und vergaß den Bettler und seinen Wunsch.

Gegen Abend erreichte er einen Werbeplatz und wurde wieder Soldat. Bald musste er in den Krieg ziehen und wurde in die Kompanie eingeteilt, die den König verteidigen sollte. Viele andere Soldaten waren neidisch, weil Marsi sich noch keine Verdienste erworben hatte.

Der König besaß einen Ring, der ihn unbesiegbar machen konnte. In dieser Schlacht hatte er ihn aber in seinem weit entfernten Schloss vergessen. In seiner Verzweiflung versprach der König demjenigen, der ihm den Ring bringen würde, seine Tochter zur Ehefrau.

Marsi erinnerte sich wieder an den Bettler und meldete sich beim König, um ihm den Ring zu holen. Er verwandelte sich in einen Hasen und lief als Hase los. Unterwegs musste er als Hecht einen Fluss durchschwimmen und als Taube über Hügel und Berge fliegen. Als Taube flog er ins Fenster der Königstochter und wurde wieder ein Soldat.

Weil Marsi gut aussah, vertraute die Königstochter ihm. Sie gab ihm den Ring und warnte ihn vor den neidischen anderen Soldaten. Marsi bat die Königstochter, drei Beweise von ihm zu nehmen, falls ihm etwas passieren würde. Sie nahm zwei Federn von der Taube, acht Schuppen des Fischs und schnitt dem Hasen den Schwanz ab. Die Beweise schloss sie in eine Schachtel ein.

Marsi kehrte zum König zurück, der schon kurz davor stand, die Schlacht zu verlieren. Als Marsi als Hase zum König lief, erschoss ein anderer Soldat den Hasen. Marsi war tot und der andere Soldat nahm den Ring und brachte ihn zum König.

Der König gewann die Schlacht und versprach dem Betrüger, seine Tochter heiraten zu dürfen. Aber die Königstochter merkte, dass es ein Betrüger war und wurde krank, sodass sie nicht heiraten konnte.

Inzwischen rief der Bettler Marsi ins Leben zurück, der mit seinen Fähigkeiten, sich zu verwandeln, zum Schloss eilte. Als Marsi ankam, führte der König ihn zu seiner Tochter, weil er selbst dem Betrüger vertraute. Aber die Königstochter erkannte Marsi sofort und rief, dass sie ihm und keinem anderen den Ring gegeben hatte.

Ihr Vater befahl dem Betrüger, sich in einen Hasen, einen Fisch und eine Taube zu verwandeln, aber er konnte es nicht. Dann gab die Königstochter der Taube die Federn, dem Hecht die Schuppen zurück und setzte dem Hasen seinen Schwanz wieder ein.

Nun glaubten alle Marsi, dass er den Ring aus dem Schloss geholt hatte und der Betrüger war entlarvt und wurde hingerichtet.

Marsi heiratete die Königstochter und durfte außerdem das dem Feind abgenommene Land beherrschen. Laut der Sage lebte er noch lange und glücklich.

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