
Mikari baba
Mikari baba ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Monster oder Dämon. Ihr Name bedeutet "Korb ausleihende Hexe".
Mikari baba sieht aus wie eine alte, einäugige Frau. Oft trägt sie einen alten Mantel, einen Strohhut und eine Fackel im Mund. Sie erscheint im Winter und stiehlt Regenmäntel und Körbe aus einem Dorf.
Viele einäugige Yōkai haben Angst vor Dingen mit vielen Löchern, wie einem Sieb. Möglicherweise liegt das daran, dass die Löcher vielen Augen ähneln.
Mikari baba arbeiten mit Hitotsume kozō, einem ebenfalls einäugigen Yōkai, zusammen. Gemeinsam reisen sie von Haus zu Haus, schreiben die Namen der Einwohner auf und geben den Göttern Listen. Die Götter benutzen diese, um den Menschen Krankheiten und Unglück zu schicken, wie sie es für richtig halten.
Mikari baba geht von Haus zu Haus und bittet die Menschen, ihr etwas auszuleihen. Oft ist es ein Mantel oder Korb, aber es können auch nur einige Körner Reis sein. In ihrer Gier durchsucht sie Gärten bis auf das letzte Reiskorn. Dabei legt sie ihr Gesicht so nahe an den Boden, dass durch die Fackel in ihrem Mund Feuer entstehen kann. Sie versucht sogar, sich Augen von Menschen zu leihen.
An Tagen, an denen Mikari baba erscheinen soll, verschanzen die Menschen sich in ihren Häusern und bleiben ruhig. Sie sprechen nur leise und haben kein Licht an. Nach Einbruch der Dunkelheit darf niemand mehr das Haus verlassen. Damit Mikari baba Angst bekommt und sich dem Haus nähert, werden Gegenstände wie Siebe aufgehängt. Reiskörner werden in die Tür gelegt, um Mikari baba zu zeigen, dass nichts zu holen ist. Mikari baba erscheint nur zu festen Terminen, eventuell auch vor religiösen Festen.