
Okesa neko
Okesa neko ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Dämon oder Monster. Ihr Name bedeutet "Okesa, die Katze".
Okesa neko, auch nur "Okesa", gehört zu den Bakeneko. Sie verwandelte sich in ein Mädchen und verkleidete sich als Geisha, um ihrer ehemaligen Besitzerin deren Freundlichkeit zurückzuzahlen.
Vor langer Zeit lebte eine Frau alleine mit vielen Katzen auf einer Insel. Sie liebte ihre Katzen sehr, doch als sie älter wurde, verarmte sie und konnte die Katzen nicht mehr versorgen. Schließlich blieb ihr nur noch eine Katze mit Schildpattmuster übrig. Die Frau liebte diese Katze so sehr, dass sie selbst hungerte, damit die Katze satt wurde. Als sie schließlich trotzdem kein Futter mehr für die Katze hatte, flehte sie sie an, sie nicht zu verlassen und sagte, die Katze sei ihr das Liebste auf der Welt. Doch am nächsten Tag war die Katze verschwunden. Die alte Frau war verzweifelt und weinte.
Plötzlich klopfte es und ein wunderschönes Mädchen kam herein. Es war die Katze, die der Frau ihre Freundlichkeit zurückzahlen wollte. Die Frau glaubte es zuerst nicht, da nichts an dem Mädchen an eine Katze erinnerte. Doch dann war sie bereit, ein Treffen zwischen dem Mädchen und einem Mann aus Edo zu arrangieren, der eine Geisha suchte. Er war so begeistert von dem Mädchen, dass er der alten Frau genug Geld gab, um für den Rest ihres Lebens versorgt zu sein, und nahm das Mädchen mit. Die Geisha nahm den Namen Okesa an und wurde für ihre Schönheit und ihre Lieder berühmt.
Einmal sang und tanzte Okesa auf einer Party auf einem Schiff, wobei am Ende alle betrunken waren. Als der Kapitän in der Nacht aufwachte, fraß eine riesige Katze mit Okesas Kittel die Köpfe der übriggebliebenen Fische. Sie drohte dem Kapitän, ihn zu holen, wenn er jemandem davon erzählen würde. Am nächsten Tag waren die Seeleute sich sicher, noch nie eine solche Schönheit wie Okesa gesehen zu haben. Der Kapitän erzählte ihnen, dass die Geisha eine Bakeneko war, aber sie lachten ihn aus. Doch dann zog ein Sturm auf und eine riesige Katze kam aus einer Wolke und nahm den Kapitän mit. Die Seeleute hatten Todesangst, aber plötzlich war alles wieder ruhig. Nur ihren Kapitän sah nie wieder jemand.