
Rauhnacht
Hier eine tschechische Sage.
Um Mitternacht tappte ein rauschiger Kerl an der Flanitzschwelle nach Stierwald. Da erhob sich die Wilde Jagd in der Luft an. Das Gehölz krachte, fauchte, seufzte und biegte sich und im Wind grollte, rollte, miaute und wieherte es, als ob Tausende von Hunden, Katzen und Pferden dort flogen. Der Mann tat es der Wilden Jagd nach, bellte, wieherte und schrie wie ein Kater. Auf einmal verging ihm der Spott und er spürte, wie er die Erde unter den Füßen verlor und er mit der Wilden Jagd über den Wald flog. Stimmen riefen ihm zu, er solle die Haxen heben. Vor Angst zog er die Knie bis an den Bauch, aber trotzdem wurde er durch die Tannenspitzen geschleift. Er schlug seine Beine blutig und verstauchte sich die Zehen an den Wipfeln der Bäume. Kalter Schweiß kam ihm. Schließlich setzte die Wilde Jagd ihn auf einem Dach ab. Er war völlig zerschunden und abgehetzt.