
Ryūgū
Ryūgū ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Monster oder Dämon. Sein Name bedeutet "Drachenpalast".
Ryūgū kommt in vielen Märchen und Legenden vor und liegt je nach Geschichte an verschiedenen Orten, meistens aber auf dem Meeresgrund. Er gilt als Wohnort des Meeresgottes und seiner Tochter Otohime. Hier befindet sich auch der königliche Hof des Meeres. Im Palast leben Wasserlebewesen mit menschlicher Kleidung und einer Gesellschaft, die der der Menschen ähnelt.
Ryūgū besteht aus Korallen, Perlen, Kristallen, Edelsteinen, Gold, Silber und Fischschuppen. Zudem hat es Gärten mit den vier Jahreszeiten: Im Osten ist immer Frühling, im Süden Sommer, im Westen Herbst und im Norden Winter. In jedem Garten leben saisonale Vögel, Insekten und Pflanzen.
Selten besuchen Menschen Ryūgū, so sagte 1819 ein Jinja hime eine Rekordernte und dann eine Cholera-Epidemie voraus. Manche dieser Menschen bekommen große Schätze geschenkt. Da die Zeit in Ryūgū anders vergeht, verändert sich die Erde sehr, wenn die Besucher zurückkehren.
In der berühmtesten Legende über Ryūgū wird ein Mann zur Belohnung für die Rettung einer Schildkröte in Ryūgū gelassen, verliebt sich in Prinzessin Otohime, kehrt aber dann doch nach Hause zurück. Doch er ist jahrhundertelang weggeblieben und alle seine Bekannten sind während seiner Abwesenheit gestorben.