
Ryūgū warashi
Ryūgū warashi ist ein Yōkai, also ein japanischer Geist, Monster oder Dämon. Sein Name bedeutet "Kind aus dem Drachenpalast".
Ryūgū warashi sind Kinder aus Ryūgū, dem Drachenpalast im Unterwasserkönigreich. Sie ähneln Menschenkindern, sind aber viel hässlicher. Meistens dienen sie hochrangigen Bewohnern von Ryūgū.
Ryūgū warashi werden als Gegenleistung für Geschenke an menschliche Adoptiveltern abgegeben, denen sie fast alle Wünsche erfüllen können. Außerdem können sie sehr gut kochen und Häuser mit ihnen werden schnell wohlhabend. Allerdings ertragen die Menschen irgendwann die Hässlichkeit der Ryūgū warashi nicht mehr und werfen sie raus. Sie kehren nach Ryūgū zurück, wodurch die Menschen wieder verlieren, was sie durch Ryūgū warashi bekommen haben.
In einer Geschichte lebte ein altes Ehepaar in einer Berghütte. Der Mann hackte immer Bambus und stellte daraus Kadomatsu, Neujahrsdekorationen, her. Als er einmal einen Kadomatsu nicht verkaufen konnte, warf er ihn in den Fluss und nannte ihn ein Geschenk an Ryūgū. Daraufhin wurde er zu einem Fest eingeladen. Als er wieder nach Hause ging, bekam er ein Ryūgū warashi mit, da das Ehepaar kinderlos geblieben war.
Nun hatte das Ehepaar alles, was es sich je gewünscht hatte: Viel Geld, ein großes Haus und noch einiges mehr. Doch irgendwann fiel ihnen die Hässlichkeit des Ryūgū warashi auf. Dieses weigerte sich, schönere Kleidung anzuziehen oder zu baden, woraufhin das Ehepaar es nach Ryūgū zurückschickte. Mit dem Ryūgū warashi verschwand auch der Reichtum des Ehepaares, es war wieder so arm wie früher.